Museum Chur
Domschatzmuseum
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Beschreibung
Das Domschatzmuseum umfasst zwei Objektgruppen: Den eigentlichen Domschatz und den Wandbildzyklus der Todesbilder von 1543. Diese beiden Bestände sind auf zwei Geschossen ausgestellt und für Besucher jeden Alters und für Fachleute von einzigartigem Wert. Der Standort des Museums, das barocke Bischöfliche Schloss in Chur, ist ein gewachsenes Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung und auch einer der bedeutendsten Profanbauten Graubündens.
Der Domschatz
Ein Domschatz besteht in erster Linie aus Reliquien. Das sind Überreste vom Körper eines Heiligen oder auch Gegenstände, die mit dem Heiligen in Verbindung waren. Eine der ältesten Formen der Heiligenverehrung ist die Verehrung von Reliquien. Wie wichtig Reliquien waren, zeigen Reliquiare, also die kostbaren Gefässe, in denen Reliquien aufbewahrt werden. Neben Reliquien umfasst ein Domschatz auch weitere Kostbarkeiten, die sich über Jahrhunderte in einer Kathdrale angesammelt haben, so zum Beispiel liturgische Geräte, die im Gottesdienst verwendet werden. Dazu gehören etwa Kelche, Kännchen für Wein und Wasser oder Weihrauchgefässe.
Die Vielfalt der Objekte, die zum Churer Domschatz gehören, macht es möglich, die Ausstellung im Erdgeschoss in verschiedene Themenbereiche zu gliedern. Ähnlich wie beim Durchschreiten einer Kathedralevon West nach Ost erleben Sie so eine inhaltliche Steigerung. Sie beginnt im weltlichen Bereich und führt weiter zur Geschichte des Bistums Chur, das gegen 1600 Jahre alt ist. In der eigentlichen Domschatzkammer sehen Sie dann im drittenBereich kostbare liturgische Geräte, die für die Heilige Messe verwendet werden. Und schliesslich gelangen Sie zum Höhepunkt der Ausstellung, dem Reliquienschatz der Kathedrale.
Die Todesbilder
Beim Zyklus der Todesbilder von 1543 handelt es sich um 25 bemalte Bildfelder einer Fachwerkwand mit drei Registern. Die Darstellungen zeigen Begegnungen von Menschen mit dem Tod. Sie sind als Grisaillen ausgeführt, d. h. der Maler verwendete vor allem graue, schwarze und weisse Töne. In der Sockelzone befinden sich Tiere hinter vergitterten Bogenstellungen. Die Churer Todesbilder stehen in der Tradition der mittelalterlichen Totentänze. Sie gehen auf die Holzschnittfolge mit den Bildern des Todes nach Hans Holbein d. J. zurück und sind die ersten grossformatigen Kopien jener kleinen Graphiken aus der Zeitvor 1526. Eine einzelne Darstellung ohne Holbein-Bezug bildet den Kupferstich Ritter, Tod und Teufel aus dem Jahr 1513 von Albrecht Dürer nach. Die bemalte Fachwerkwand befand sich ursprünglich im 1. Obergeschoss des Bischöflichen Schlosses und trennte einen schmalen Korridor von einem Saal. DieJahreszahl 1543 deutet auf Bischof Luzius Iter als Auftraggeber hin. Da die Fachwerkwand wegen eines Umbaus entfernt werden musste, sägte der Kunstschreiner Benedikt Hartmann sie 1882 auseinander und überführte die einzelnen Bildfelder ins Rätische Museum. Dort verblieben sie während beinahe hundert Jahren. DieTodesbilder wurden 1943 restauriert und unter den Schutz des Bundes gestellt. Nach einer zweiten Restaurierung, die von 1976 bis 1981 dauerte, transportierte man die Bildfelder in einen Kulturgüterschutzraum. Sie sind nun nach der jüngsten Restaurierung erstmals wieder öffentlich zugänglich. Die Churer Todesbilder sind ein eigenständiges Werk von hoher künstlerischer Qualität. Abgesehen von den beiden Todesdarstellungen aus der Zeit um 1520 bis 1530 im Beinhaus von Leuk handelt es sich um den ältesten erhaltenen Zyklus in der Tradition der Totentänze in der Schweiz. Er ist mit Ausnahme der Szene der Äbtissin vollständig erhalten. Die Motive sind weder übermalt noch übertüncht worden.
Öffnungszeiten
Die Öffnungszeiten finden Sie auf der Webseite des Museums:
Kontakt
Domschatzmuseum
Hof 19, 7000 Chur
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