Getestet Hütte
Grialetschhütte SAC
So sind die Schlafräume
Die Grialetschhütte SAC verfügt über renovierte Zimmer mit drei bis acht Betten. Zudem gibt es ein Zweibettzimmer und einen Schlafraum mit 15 Betten. Die Zimmer sind zweckmässig eingerichtet: Decken, Kissen und bequeme Matratzen sind vorhanden. Ein dünner Hütten-Schlafsack ist aus hygienischen Gründen aber Pflicht, weil das Bettzeug nicht nach jedem Gast gewechselt wird. Insgesamt gibt es in der Hütte 58 Schlafplätze. Ein neuer Sanitärbereich mit Toiletten, Dusche und Waschräumen sorgt für Beherbergungskomfort.
Das wurde aufgetischt
Abends wurden unsere hungrigen Mägen mit einer Gemüsesuppe und einer Portion Spaghetti Bolognese gestillt. Zum Nachtisch gab es ein Mocca-Mousse. Die Spezialität des Hauses sind hausgemachte Spätzli und Hauswürste aus dem Rheintal. Als «Bettmümpfali» gönnten wir uns einen Kaffee Grialetsch. Welcher Schnaps drin ist, bleibt geheim. Das Frühstücksbuffet präsentierte sich klein und fein, wie man es auf Hütten kennt: Wir starten mit Brot, Käse, Konfitüre, Müesli und Kaffee in den Tag.
Der gemütlichste Ort
Im urchigen Speiseraum kann man den Abend entspannt ausklingen lassen; entweder bei Gesellschaftsspielen, welche die Hüttenwarte zur Verfügung stellen, oder bei Gesprächen mit anderen Gästen. Tagsüber kann man auf der grossen Sonnenterrasse die Sicht auf den Grialetschgletscher geniessen. Besonders magisch ist die Atmosphäre frühmorgens, wenn die ersten Sonnenstrahlen die umliegenden Berggipfel rötlich färben und man aus dem Tal das Rauschen der Aua da Grialetsch hört.
Übrigens: Der Lieblingsort des Hüttenwartes Werner Schweizer ist der Gletscher. Diesen erreichen erfahrene Alpinist*innen über eine nicht markierte T5-Route und mit Steigeisen.
Das hat uns überrascht
Abgesehen davon, dass man auf der Hütte vergebens nach Handyempfang sucht, überraschte uns die reizvolle Seenlandschaft um die Hütte. Drei Seen laden zum Verweilen ein – und Mutige zu einem Sprung ins sehr kalte Nass. Zu unserem Erstaunen waren viele Familien in der Hütte. Wie Werner Schweizer erzählt, sind Familien bei ihnen besonders willkommen. Der Zustieg über den Dürrboden (1,5 bis 2 Stunden) ist für Kinder gut machbar.
Erreichbarkeit
Wir sind ab Flüelapass Chant Sura rund 2,5 Stunden durch die Val Grialetsch auf die Hütte gewandert. Der Weg führt leicht ansteigend durch das Tal. Die meisten Höhenmeter kommen am Schluss. Zurück zum Flüelapass ging es über den abwechslungs- und aussichtsreicheren Höhenweg entlang der Flanken der Fuorcla Radönt und des Piz Radönt mit Abstieg über den Munt da Marti (ca. 2,5 Stunden).
Ein weiterer Zustieg erfolgt ab Dürrboden Davos. Mit einem Aufstieg von rund 1,5 bis 2 Stunden ist diese Tour auch gut als Tagesauflug mit Mittagessen auf der Grialetschhütte geeignet.
Die Grialetschhütte ist das erste Etappenziel des Kesch-Trek.
Bewartung im Winter
Die Hütte ist auch im Winter bewartet und liegt auf der bei Skitourengänger*innen beliebten Bündner Haute Route.
Grialetschhütte
- Preis für Übernachtung mit Halbpension: CHF 78.–
- Anzahl Schlafplätze: 58
- Zimmer: 2- bis 8-Bett-Zimmer und ein Schlafraum für 15 Personen
- Hüttenwarte: Tanja und Werner Schweizer
- Lage: 2542 m ü. M., oberhalb von Davos
- Website: grialetsch.ch