Keine halben Sachen.
100 % Valposchiavo
Valposchiavo
Von den Gletschern zu den Palmen: Die Valposchiavo schlängelt sich von den Eisriesen des Bernina-Massivs auf über 2000 m ü. M. durch raue Landschaften bis zum mediterranen Ort Campocologno auf rund 500 m ü. M. an der Grenze zu Italien.
Vom Feld auf den Teller
Nicht dass Buchweizen besonders leicht anzubauen wäre – im Gegenteil! Doch er gehört zum Tal wie die rote Eisenbahn und war lange Jahrzehnte das klassische Arme-Leute-Essen der Valposchiavo. Grund genug für Luigi Giuliani, das Pseudo-Getreide, das mit dem Rhabarber verwandt ist, zu kultivieren, die Tradition von einst wieder zu beleben.
Zusammen mit sieben anderen Bauern begann er, neben seiner Milchwirtschaft die Pflanze mit den üppigen weissen Blüten anzubauen. Und so gibt es inzwischen Buchweizenmehl, das das Label «100 % Valposchiavo» trägt. Es besagt, dass ein Produkt im Tal gewachsen ist und dort verarbeitet wurde.
Luigi Giuliani bringt seine Ernte in die Mulino Aino nach San Carlo – eine uralte Steinmühle, die den Buchweizen zum klassischen grauen Mehl für Pizzoccheri, die Nudeln des Tals, mahlt oder zu feinem weissen Mehl für zartes Gebäck.
Nur wenn das Mehl für die Pizzoccheri oder die Crespelle (eine Art Crêpe) aus dem Tal stammt, kann Orlando Lardi sie in seiner «Hostaria del Borgo» als «100 % Valposchiavo» anbieten. Mittlerweile haben sich nämlich zahlreiche Gastwirte dem Projekt angeschlossen und sich verpflichtet, immer mindestens drei Gerichte anzubieten, die gänzlich aus dem Tal stammen.
Bunte Vielfalt
«100 % Valposchiavo» sind auch die Tees der Kräuterbauern Elmo Zanetti und Claudia Lazzarini von Al Canton. Ihre feinen Mischungen tragen duftende Namen wie «Ma vie en rose» oder «Irma la Douce» und werden natürlich auch vor Ort getrocknet und verpackt. Im Sommer sind die sonnigen Terrassen und die fruchtbaren Felder im Tal bunt gesprenkelt von den Blumen von Al Canton.
Der Kern der Dinge
Weniger bunt, aber ebenso köstlich geht’s bei den «Piccoli Frutti» (kleinen Früchten) von Nicolò Paganini zu: Herrlich aromatische Himbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren hegt er auf den Terrassen des südlichsten Tales Graubündens. Seine Fruchtsäfte und Konfitüren sind natürlich «100 % Valposchiavo».
Nicolò Paganini packt selbst an, lässt es sich aber auch nicht nehmen, mit seinen Angestellten einen Schwatz abzuhalten: «Für uns Talbewohnerinnen und -bewohner ist der Begriff ‹Zusammenarbeit› mehr als ein Schlagwort. Zusammenarbeit ist bei uns Alltag und das Herz des Tales.»
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Heute ist es fast Luxus, noch lokale Produktionsketten zu haben. Für uns war es normal und ist es normal.
Nicolò Paganini Beerenproduzent
Kulinarische Erlebnisse
Das Projekt «100 % Valposchiavo» bietet Gästen auch kulinarische Erlebnisse wie Weindegustationen, Käsereibesichtigungen und Beerentouren. Ganz im Sinne von «Gutes da geniessen, wo es herkommt».