Ein Schritt hin zu mehr Inklusion im Tourismus

Die Ausgangslage 

Wandern erfreut sich bei Gästen aus der Schweiz und aus dem Ausland hoher Beliebtheit – auch bei blinden und sehbehinderten Menschen. Damit sie ihre Ausflüge in die Natur gleichermassen geniessen und sich orientieren können, sind sie auf sehende Begleitpersonen, Blindenhund und / oder digitale Hilfsmittel angewiesen. Während die Wege durchaus auch etwas steinig, uneben oder schmal sein dürfen, stellen ungesicherte absturzgefährdete Stellen ein grosses Risiko dar.  

Auf der anderen Seite erfreuen sich Themenwege aller Art in touristischen Destinationen nach wie vor grosser Beliebtheit. Auf Tafeln, Screens oder Apps werden Informationen und Geschichten mit Bezug zum Standort vermittelt und machen so das Wandern zusätzlich interessant und unterhaltsam.  

Das Problem: Blinden und sehbehinderten Wandernden fehlen oft sowohl die Routenführung als auch der Zugang zu den Themenweg-Informationen. 

Unsere Idee 

Dieser Hürde wollten wir im Rahmen unseres Projekts begegnen. Schnell zeigte sich, dass es nicht ausreichen würde, die Themenweg-Informationen beispielsweise über eine App abrufbar zu machen. Denn dann bleibt immer noch die Herausforderung, dass die Betroffenen sicher den Weg von einer Informationstafel zur nächsten finden.  

Im Rahmen des Projekts hat jede der vier teilnehmenden Destinationen einen Themenweg ausgewählt, der künftig auch für blinde und sehbehinderte Wandernde erlebbar sein sollte.  

In enger Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverband SBV sowie dessen Sektion Graubünden konnten die notwendigen Vorkehrungen getroffen und die Themenwege auf Basis der App «MyWay Pro» des SBV erweitert werden.  

Das Resultat 

Mitte Juni konnten die vier Themenwege der Bündner Destinationen an einem feierlichen Event in Arosa mit rund 30 Betroffenen und Begleitpersonen offiziell eröffnet werden.  

Wichtig: Die Wege sind für blinde und sehbehinderte Menschen erlebbar, gelten deswegen jedoch nicht automatisch als hindernis- oder barrierefrei, da sie beispielsweise nur teilweise auch für Menschen mit Rollstuhl zugänglich sind.