Davos City Tour
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Details
Beschreibung
STATIONEN IN DAVOS (Autor Klaus Bergamin)
Heimtatmuseum / Grosses Jenatschhaus
Dieses Haus aus dem 16. Jh. erinnert an die Wohnkultur und den Lebensstandard wohlhabender Davoser Familien, die ihre Häuser nicht mehr im Stil einfacher Walserhäuser, sondern in der Art währschafter Engadinerhäuser bauten. Erbaut wurde das Haus für eine Familie Beeli, kam dann an die Familie Sprecher und wurde 1650 von einem Sohn von Jörg Jenatsch ausgebaut. 1740 wurde das Haus von der Gemeinde erworben und diente als Pfarrhaus (Pfrundhaus), später auch als Schulhaus, ab 1878 diente es als Mietshaus. 1937 restauriert und seit 1942 Heimatmuseum.
Neben dem prunkvollen Bett mit dem Wappen der Jenatsch aus dem Unteren Jenatschhaus findet man hier auch die Täferstube aus dem Oberen Jenatschhaus.
Château Bruxelles
Wie Zehntausende von Schweizern suchten gegen Ende des 19. Jahrhunderts auch viele Davoser ihr Glück im Ausland. Beliebte Auswandererziele waren neben Europa auch Russland und Amerika. Einer dieser Auswanderer war Hans Buol, der als Confiseur in Brüssel zu Wohlstand gelangt war und sich 1905 dieses Schlösschen aus belgischem Sandstein und Flüelagranit bauen liess. Nach seinem Tod 1922 erwarb es sein Neffe Christian Künzli, der als Schokoladenfabrikant nach Birmingham ausgewandert war. Von 1932 - 1950 weilten erholungsbedürftige Kinder aus England im Château Bruxelles. Dann betrieb eine holländische Familie hier ein Hotel Garni, später wurde daraus das Café Romantica, bevor das Schloss 1975 modernisiert und in Eigentumswohnungen umgebaut wurde.
Hotel Seehof
Spuren weisen auf die Besiedlungszeit der Walser im 13. Jh. Bereits 1410 war hier der Wohnsitz des damaligen Landammanns. Um 1600 erhielten die Holzteile eine Vormauer. Dies entsprach dem Standard der führenden Davoser Familien. 1770 wurde das Gebäude zum Patrizierhaus erweitert. Dann ist das Haus umgebaut worden und 1869 wurde das Hotel und Kurhaus eröffnet. Nach der Erweiterung von 1876 hatte das Haus 62 Zimmer und hiess fortan Hotel und Kurhaus Davos Dörfli, seit 1900 Hotel Seehof. Beim Umbau von 1991 wurden die ursprünglichen Bauformen nach Möglichkeit beibehalten
Kirche St.Theodul
St. Theodul / St. Joder war Schutzheiliger der Walser. Ihm zu Ehren wurde die Kirche ca. 1350 erbaut. Fast zur gleichen Zeit wie St. Johann in Davos Platz - 1514 - entstand eine zum grossen Teil neue Kirche mit dem heutigen Chor und dem gotischen Gewölbe. 1913 wurde die Kirche grundlegend umgebaut. Im Erdgeschoss des heutigen Turmes befindet sich der Chor des ersten Baus mit wertvollen mittelalterlichen Malereien, die 1986 restauriert wurden.
Bis 1881 wurden die Toten in der Wiese hinter der Kirche begraben. Seither liegt der Friedhof oberhalb des Dorfes.
Oberes Jenatschhaus
Erbaut wurde das Haus 1634 vom Heerführer Georg (Jörg) Jenatsch. An der Fassade finden wir die Wappen der Jenatsch-Buol von 1634. Das Haus wurde vor allem von einem Sohn des Jörg Jenatsch bewohnt. Bereits 1642 kam es an dessen Nachkommen und dient jetzt der Fraktionsgemeinde als Gemeindehaus. Nach den Umbauten von 1886 und 1954 sind nur mehr die Gewölbe im Keller und Erdgeschoss geblieben. Die grossartige Täferstube mit Kassettendecke findet man heute im Heimatmuseum.
Unteres Jenatschaus1525 wurde dieses Haus vom Statthalter Andreas Sprecher im Stil alter Engadiner Häuser erbaut. Georg Jenatsch, der während des 30jährigen Krieges Heerführer in Graubünden und dem Veltlin war, kaufte 1628 das Haus und wohnte hier bis 1636. Dann übersiedelte die Familie nach Chur. 1639 wurde Jenatsch ermordet. Seine Frau und die Kinder kamen wieder nach Davos zurück. Die Nachkommen bestimmten während Jahren das politische Geschehen von Davos und den 3 Bünden. 1783 verkaufte Paul Jenatsch, Offizier in holländischen Diensten, das Haus an Anton Herkules Sprecher von Bernegg. Seit 1884 ist das Gebäude im Besitz der Familie Branger und deren Nachkommen.
Herz Jesu Kirche
Nach dem Ausbau der Flüelapassstrasse liess der Alpbesitzer von Tschuggen unterhalb des Flüelapasses 1870 die Kapelle Maria zum Schnee als erste kath. Kirche in der Landschaft Davos erbauen. 1892 erfolgte der Bau der kath. Marienkirche in Davos Platz. 1870 wohnten 68 Katholiken in Davos, im Jahr 1900 bereits 2700. 1915 wurde als dritte kath. Kirche die Herz Jesu Kirche erstellt. Bedingt durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges und der damit verbundenen Arbeitslosigkeit konnte der Bau der neuen Kirche innerhalb eines Jahres abgeschlossen werden. G. Berther, der 1979 die Marienkirche am Platz renoviert hatte, erhielt 1984 den Auftrag, auch die Dorfer Herz Jesu Kirche grundlegend zu restaurieren.
Villa Silvana
1890 von Joos Wolf erbaut. Von 1922 bis 1951 wurden die oberen Stockwerke dieser Villa mit Hilfe öffentlicher Gelder von der Stiftung Schweizerisches Forschungsinstitut für Höhenphysiologie und Tuberkuloseforschung gemietet und in ein Forschungslaboratorium umgewandelt. Die Finanzierung der wissenschaftlichen Arbeit erfolgte durch die Kurtaxe, die im gleichen Jahr von der Gemeinde eingeführt worden war. Von 1922 bis 1934 Höhenphysiologisches Institut unter Leitung von Professor A. Loewy, von 1934 bis 1950 pathologisch-anatomisches Forschungsinstitut mit Ausrichtung auf die Tuberkulose und deren Erreger. Von 1934 - 1937 stand das Institut unter Leitung von Professor Roulet, von 1938 - 1950 unter Leitung von Professor Berblinger, der vorher den Lehrstuhl für Pathologische Anatomie an der Universität Jena innehatte. 1951 gelang es der Stiftung, die Villa Fontana an der Oberen Str. 22B zu kaufen und als pathologisches Institut einzurichten. 1996 wurde das Haus Silvana von den Architekten Krähenbühl umfänglich renoviert.
Englische Kirche
St. Luke wurde von 1882 - 1883 durch die englische Kolonie im Stil einer neuromanischen Bergkirche erbaut. Die Kirche St. Luke wurde 1980 an die Freie Evangelische Gemeinde verkauft. Von Zeit zu Zeit werden in dieser Kirche auch heute noch Gottesdienste in englischer Sprache gehalten.
Von der starken Präsenz der Engländer spricht der Bau des Hotels Belvédère, das auf Drängen eines Engländers nach modernsten Erkenntnissen für britische Ansprüche erbaut wurde. Um unter sich sein zu können, entstanden die heute abgerissenen Hotels Carlton, Angleterre und Viktoria. Englische Sportler in Davos waren die ersten, die verschiedene Wintersportarten wettbewerbsmässig auszuführen begannen.
Das Englische Viertel
1869 kam der erste englische Gast nach Davos und liess sich nach einer längeren Kurzeit in Davos Dorf eine Villa bauen. 1878 erschien in England das erste Buch über Davos, und wenig später reisten immer mehr Engländer hierher, um von der Tuberkulose geheilt zu werden. Viele Engländer bauten sich Häuser in der Umgebung. So entstand das Englische Viertel. Von 1891 - 1939 hatten die Engländer hier ein Konsulat. Mit 6000 Bänden besassen sie die grösste Bibliothek des Kontinents (beim heutigen Kirchner Museum) und betrieben von 1909 bis 1914 das Queen Alexandra-Sanatorium. Von 1922 bis 2005 wurde dies die Thurgauisch-Schaffhausische Heilstätte.
Die Russische Kolonie
Um die Jahrhundertwende lebten neben besonders vielen Deutschen und Engländern auch über 3000 Russen in Davos. Wie die Engländer hatten auch sie eine eigene Bibliothek, eigene Konzerte, ein russisches Theater und die Zeitschrift «Dawosskij Westnik» (Davoser Bote). Zahlungskräftige Russen wohnten hauptsächlich im jetzt abgerissenen Hotel Bernina, andere waren zur Kur in der Volksheilstätte «Villa Anna Maria» an der Oberen Strasse 14. Wegen des Kriegsausbruchs von 1914 wurde der Bau einer russischen Kirche an der Scalettastr. 8 eingestellt.
Wilhelm Schwerzmann
Der Bildhauer Wilhelm Schwerzmann, geboren 1877 in Zug, gest. 1966 in Orselina, schuf die Brunnenanlage am Eingang des Kurparks für die Landesausstellung in Bern im Jahr 1914. 1916 wurde dieses Kunstwerk vom Kurverein Davos erworben. Die Tierfiguren entstanden erst 1940/41. Schwerzmann schuf in Davos viele bleibende Werke, so das Relief am südlichen Eingangstor an der Kurgartenstrasse, die Plastik «wilder Mann», die 1913 für den Neubau der Kantonalbank (heute Gebäude der Kantonspolizei) geschaffen wurde und die Holzplastiken im Rathaussaal. Von Schwerzmann stammen auch der«Bubenbrunnen» beim Postplatz (1928) und der «Skisturzbrunnen» bei der Kirche St. Theodul in Davos Dorf, der 1936 als Erinnerung an die 500-Jahrfeier des Zehngerichtebundes von der Fraktionsgemeinde Dorf in Auftrag gegeben worden war. Auf dem Friedhof von Davos Dorf erinnert das Grabmal vom «Baumeister Mai» (1931) und auf dem Waldfriedhof die «Ruhestätte der Einsamen» (1926) und verschiedene weitere Grabsteine an das Wirken des Künstlers Wilhelm Schwerzmann.
Kurpark
Auf Anregung des damaligen Kurdirektor, Hans Valär (Verfasser des Mundartbuches «Dr. Türligiiger»), kaufte der Kurverein 1913 das Kurgartengelände mit einer Fläche von 52000 Quadratmetern. Als Resultat eines 1914 ausgeschriebenen Ideenwettbewerbs unter Schweizer Gartenbauern entstand eine wegweisende Parkanlage im französischen Stil. Durch den Bau des Garten- und Hallenbades musste die Anlage 1963 umgestaltet werden. Am Jules-Ferdmann-Weg, der durch den Park führt, befindet sich heute neben dem Schwerzmann-Brunnen auch das dem Kurortgründer Alexander Spengler gewidmete Denkmal «Der Atmer», 1924 geschaffen von Philipp Modrow. Der Gedenkstein an Arthur Conan Doyle, dem Schöpfer des «Sherlock Holmes», steht hier seit 1968. Die Tafel erinnert an Doyles erste Skitour auf die Maienfelder Furka im Jahr 1894. Auf dem im Jahr 1948 um 30000 Quadratmeter erweiterten Gelände stehen heute u.a. das Kongresszentrum (1969 erbaut, 1979 und 1988-1990 erweitert, das Hallen- und Erlebnisbad «eau-là-là» (2004 renoviert und ausgebaut), ein Kinderspielplatz u.a.m.
Eisbahn
Annette Gigon und Mike Gyer waren die Architekten des 1992 eröffneten Kirchner-Museums. Sie waren auch die Preisträger eines Architektenwettbewerbs für den Bau eines neuen Eisbahngebäudes, das 1996 dem Betrieb übergeben werden konnte. Dieser Neubau ersetzte den von Rudolf Gaberel stammenden, mit Schindeln verkleideten Holzbau aus dem Jahr 1934, der im August 1991 ein Raub der Flammen geworden war. An der gleichen Stelle stand bereits seit 1892 ein markantes Eisbahngebäude mit zwei Türmen, einer grossen Terrasse, einem feudalen Restaurant und Umkleidekabinen. Dieser Bau war notwendig geworden, weil besonders der Eissport der Lieblingssport der hier als Kurgäste und Patienten wohnenden Engländer war und ihnen die 1870 geschaffene und 1880 vergrösserte Eisfläche nicht mehr genügte. Sie waren es auch, die den Kurverein drängten, die Eisfläche auf 16000, später auf 21000 Quadratmeter zu vergrössern. So wurde 1894 der internationale Schlittschuhclub gegründet, und bereits 1894 wurden die ersten internationalen Wettkämpfe auf dem Davoser Eis ausgetragen.
Eisstadion
Bereits 1960 entstand hier unter der finanziellen Beteiligung von Kurverein, Gemeinde und Hockeyclub eine Kunsteisbahn. Aus Kostengründen wurde eine Überdachung vorerst zurückgestellt. 1968 genehmigte die Generalversammlung des KVD das Projekt des Architekten Gisel, das eine Stahlkonstruktion für das Dach vorsah, die von vier Doppelsäulen getragen werden sollte. Wegen grosser Kostenüberschreitungen wurde der Bau nach kurzer Zeit wieder eingestellt,. Nach dem Wiederaufstieg des HCD in die Nationalliga A am Ende der Spielsaison 1978/79 wurde vom Schweizerischen Eishockeyverband eine überdeckte Kunsteisbahn gefordert, um in der obersten Spielklasse spielen zu können. Im März 1979 wurde das von den Architekten Krähenbühl geschaffene Projekt für die Überdachung der Kunsteisbahn mit einer Holzkonstruktion und dem Ausbau als Eishalle von der GV des Kurvereins genehmigt und im April 1979 begannen die Arbeiten. Nachdem die Kunsteisbahn bereits im Oktober überdeckt war, konnte hier am 13. Oktober 1979 das erste Meisterschaftsspiel ausgetragen werden.
Hotel Schatzalp
Miterbauer dieses monumentalen und architekturhistorisch wertvollen Stahlbetongebäudes und der Schatzalpbahn als Zubringer war Willem Jan Holsboer, auf dessen Initiative auch die erste Strecke der Rhätischen Bahn 1890 nach Davos führte. Das heutige Jugendstilhotel Schatzalp wurde in den Jahren 1898-1900 von den jungen Zürcher Architekten Otto Pfleghard & Max Haefeli visionär und wegweisend erbaut und konnte am 21. Dezember 1900 eröffnet werden. Die Schatzalp wurde als Luxussanatorium konzipiert und war die fortschrittlichste Heilstätte für Tuberkulosekranke in Europa. Erster praktizierender Chefarzt war Dr. Luzius Spengler, Sohn des Kurortgründers Alexander Spengler und Schwiegersohn von Willem Jan Holsboer. Mit der Erfindung des Streptomycins 1946 war die Tuberkulose vorerst besiegt. Damit hatte auch die Schatzalp als Sanatorium ausgedient und wurde 1953 in ein Hotel umgewandelt. Die Seele des Hauses, die Architektur, ist weitgehend erhalten. Noch heute zeigen sich der Speisesaal, der Konversationsraum und auch einige Gästezimmer wie vor 100 Jahren. Die Zauberberg-Romantik, welche Thomas Mann zu seinem Roman inspiriert hatte, ist auch heute noch auf der Schatzalp spür- und sichtbar.
Kurhaus Hotel Europe
Alexander Spengler kam 1853 aus Deutschland als Landschaftsarzt nach Davos. Wegen seiner Schriften über die heilende Wirkung des Davoser Klimas gilt Spengler als Begründer des Kurortes Davos. Willem Jan Holsboer kam aus den Niederlanden. Mit Spengler zusammen liess Holzboer dieses Haus als «Kuranstalt» bauen. Nach dem Brand von 1872 wurde das Haus als «Kuranstalt W.J. Holsboer»mit mehreren Sälen neu erbaut. Zusammen mit dem Kurgarten vor dem Hotel - dem heutigen Arkadenplatz - und verschiedenen angrenzenden Villen (Villa Wohlgelegen, Villa Helvetia, Villa Britannia) entstand hier das kulturelle Zentrum von Davos. Bis 1959 war dies das Hotel Palace, seither Hotel Europe. 1988 wurde das Hotel vollständig umgebaut.
Rathaus / Grosse Stube
Nach dem Brand von 1559 erhielt der damalige Landschreiber, Hans Ardüser, den Auftrag, das heutige Rathaus mit Ratsstube, Gerichtsstube, Raststube, Gefängnis und Spendweinkeller zu erbauen. Die Malereien an der Südfassade stammen aus dem Jahr 1833. Nach verschiedenen Umbauten wurde das Rathaus 1930 durch den Architekten Rudolf Gaberel vergrössert und mit dem heutigen Flachdach versehen. Prunkstück des Rathauses bildet die Grosse Stube im 2. Stock.
Seit 1436 war Davos Versammlungsort der Behörde der 3 Bünde (bis 1794) und des Zehngerichtebundes (bis 1807). Ratshäuser und Ratsstuben waren vor allem im 16. Jh. Aushängeschilder eines Ortes. Aus diesem Grund wurde 1564 die Grosse Stube im Renaissance-Stil mit jonischen Säulen durch Hans Ardüser erbaut. Von besonderer Bedeutung sind die Arvenholz-Täferungen mit Intarsien, der Kachelofen (1564) mit Wappen der 10 Gerichte und der alten Eidgenossenschaft, Reliefs des Bildhauers Wilhelm Schwerzmann (1923), Glasmalereien mit geschichtlichen Daten und Wappenscheiben.
Kirche St. Johann
St. Johann ist die älteste Kirche der Landschaft Davos. Erbaut wurde sie von den Walsern, kurz nach ihrer Besiedlung im 13. Jh.. Als Zeichen der Vorortsstellung von Davos wurde 1481 der 72 m hohe Turm errichtet. Die Drehung des Turmes wurde durch die extremen Witterungseinflüsse hervorgerufen und kam vermutlich nach 1640, als das Gebälk neu befestigt wurde, zum Stillstand. Um 1500 wurde die romanische Kirche durch einen gotischen Kirchenbau ersetzt. Seit der Reformation von 1528 ist dies die protestantische Kirche von Davos. Die Schindelüberdeckung von 1769 wurde nach 235 Jahren im Jahr 2003 ersetzt. 1909 erfuhr die Kirche durch Seitenschiffe und Emporen eine Vergrösserung von 200 auf 800 Sitzplätze. Die 4 Glasfenster im Chorraum mit dem Thema «Paradies» wurden 1928 von Augusto Giacometti bemalt.
Villa Letta
Diese palazzoartige Villa wurde 1888 nach Plänen des Davoser Architekten und Baumeisters Gaudenz Issler für Anton Letta als Familien-Sommerresidenz erbaut. Der Bauherr war vorwiegend in Italien als Geschäftsmann tätig. Die Villa blieb bis 1961 im Besitz der Familien Letta und deren Nachkommen. 1889 waren hier das Niederländische - später das Italienische Konsulat eingemietet. Während Jahren diente das Haus verschiedenen bekannten Davoser Ärzten als Praxis. 1961 kaufte die einstige Eisenhändlerfamilie Scheurer die Villa Letta und seit 1984 ist sie im Besitz von deren Nachkommen, der Eisenhändlerfamilie Karlen und der Familie Nyfeler. 1991 und 1995 umfassende Renovation. In Davos ist diese Villa ein markanter, beinahe unversehrt gebliebener Zeuge der klassizistischen Epoche der letzten Jahrhundertwende.
Villa Dora
Um 1900 starben in der Schweiz 15% der Wohnbevölkerung an Tuberkulose. Davos war zum international bekannten Kurort geworden. 1904 kam Dr. Carl Dorno mit seiner tuberkulosekranken Tochter hierher und begann, die Heilkraft des Klimas zu erforschen. 1907 eröffnete er auf eigene Kosten - doch mit Unterstützung des späteren Landammanns Joos Wolf (1854-1927) in dessen 1890 erbauten und noch heute im Besitz der Familie stehenden Villa Dora - das Physikalisch-Meteorologische Observatorium Davos. Dank seinen Forschungen wurde Davos der bestuntersuchte Klimakurort Europas. 1929 wurde Dr. Walter Mörikofer sein Nachfolger. Er setzte sich v.a. für eine weltweit einheitliche Strahlenmessung ein und machte das Observatorium Davos zur offiziellen Eichzentrale für Strahlungsmessinstrumente. 1966 wurde Dr. Flach Leiter des Instituts. Auch ihn beschäftigten v.a. bioklimatische Fragen. 1971 fand die bis anhin private Forschungsstätte auch beim Bund Anerkennung und wurde zum Weltstrahlungsinstitut. Dr. Claus Fröhlich übernahm bis 1999 dessen Leitung. Seit 1977 ist das WRC im alten Schulhaus von Davos Dorf untergebracht und wird heute von Prof. Werner Schmutz geleitet
Schlössli
Unter dem Wappen steht die Inschrift:«Bannerheber Paul v. Buol hat dieses Haus erbaut». Die Tochter dieses Paul Buol (1562-1634) heiratete den Pfarrer und Heerführer Georg Jenatsch. Als Jenatsch 1627 nach Davos übersiedelte, wohnte er hier im Haus bei seinem Schwiegervater. Ab 1628 lebte er im Unteren Jenatschhaus in Davos Dorf. 1636 verlegte Jenatsch seinen Wohnsitz nach Chur. Dort wurde er 1639 ermordet, und seine Familie kehrte wieder nach Davos zurück. Das «Schloessli» blieb bis 1815 im Besitz der einflussreichen Nachkommen von Jenatsch. Dann wurde es zu einer Pension und später zum Mehrfamilienhaus umgebaut. Heute im Besitz der Familien Furter.
Marienkirche
Im Jahr 1870 lebten in Davos etwas mehr als 1900 Reformierte und etwas weniger als 100 Katholiken, die hauptsächlich von Schmitten aus kirchlich betreut wurden. Anfänglich wurden die kath. Gottesdienste in der ref. Kirche St. Johann gehalten. 1879 wurde mit Bettelgeldern aus Frankreich und dem Tirol gegenüber dem heutigen Pfarreizentrum eine Kapelle erstellt. Die Marienkirche wurde 1892 als röm.-kath. Pfarrkirche von Davos Platz erbaut und 1978 durch den Architekten Georg Berther gesamthaft renoviert. Von besonderer Bedeutung sind die Glasmalereien aus dem Jahr 1912 des Ateliers Schnell zu Ravensburg und die Reliefs am Altartisch von Sr. Caritas Müller aus dem Kloster Cazis.
Hotel Strela
Tobias Branger, ein in Petersburg als Zuckerbäcker reich gewordener Davoser, liess sich als Ruhesitz hier ein Haus bauen, das 1861 zum Gasthof umgebaut wurde. Am 8. Februar 1865 kamen Dr. Friedrich Unger und Hugo Richter schwer tuberkulosekrank als erste Winterkurgäste nach Davos. Weil dies die einzige Gaststätte in Davos war, die den Kranken heizbare Gastzimmer zur Verfügung stellen konnte, wohnten sie hier im einstigen «Gast- und Kurhaus zum Strela». Richter übernahm nach seiner Genesung die Leitung des Strelas, eröffnete eine Buchhandlung und gründete die Davoser Zeitung. Dr. Unger wurde 1866 Kurarzt von Davos. Später wurde das Kurhaus in eine AG umgewandelt und 1924 kaufte es Pfr. Paul Dosch zusammen mit Freunden, um das Haus als kath. Vereinshaus und Volkspension weiterzuführen. Seither besitzen Chamer Schwestern dem Betrieb
Villa Fontana
1899 als Wohnhaus von Dr. Lucius Spengler - Holsboer, Chefarzt des Schatzalp-Sanatoriums, errichtet. Lucius Spengler war der älteste Sohn von Alexander Spengler, dem Begründer des Kurortes Davos. 1950 erwarb die Schweizerische Stiftung für Hochgebirgsklima und Tuberkuloseforschung mit Hilfe der Gemeinde, des Kantons, des Bundes und zahlreicher Gönner von der Erbengemeinschaft die Villa. Nach gründlichem Um- und Ausbau diente diese ab 1951 als Forschungsinstitut mit unterschiedlicher Zielsetzung. Von 1951 - 1954 Pathologisch-anatomisches Institut (Prosektur des Kantons Graubünden) unter Leitung von Professor W. Berblinger. 1954 - 1957 unter Professsor W.A. Vischer Bakteriologisches Forschungslabor. 1958 vorübergehend geschlossen. 1959 - 1992 Laboratorium für experimentelle Chirurgie (Keimzelle des späteren AO-Zentrums; AO = Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen). 1961 - 1986 Immunologisches Forschungsinstitut unter Professor E. Sorkin. 1988 - 1995, d.h. bis zum Bezug der neu erstellten Forschungsstätte, Schweizerisches Institut für Asthma- und Allergieforschung (SIAF) unter Professor K. Blaser. Ab 1995 gründliche Renovation, partielle Restauration. Anfang 1997 nach Beendigung des Umbaus Wiedereröffnung als mehrgeschossiges Wohnhaus.
Sanatorium Dr. Turban (Sunstar)
Während 2000 Jahren galt die Tuberkulose als unheilbare Krankheit. Der aus Mannheim stammende Alexander Spengler wurde 1853 als Landschaftsarzt nach Davos verpflichtet. Hier entdeckte er die heilende Wirkung des Höhenklimas bei Lungenkrankheiten und machte dies in verschiedenen Fachzeitschriften bekannt. Davos wurde seit 1865 zum international bekannten Lungenkurort. Bis 1889 blieb es aber ein Ort, wo Gesunde und Kranke gemeinsam in Kurhotels und Pensionen wohnten. Um sich vor weiterer Ansteckung zu schützen, erbaute der Deutsche Dr. Karl Turban, selbst tuberkulosekrank, an dieser Stelle das erste geschlossene Sanatorium. Jedes Zimmer hatte einen eigenen Balkon, jedem Patienten wurde der spezielle « Davoser Liegestuhl» zur Verfügung gestellt. Die Kranken hatten täglich während 5 Std. auf den Balkonen in Decken gehüllt still zu liegen und durften weder lesen noch schreiben. Dr. Turban hatte verblüffende Heilerfolge zu verzeichnen, und in den nachfolgenden Jahren wurden viele Kurhotels zu Sanatorien umgebaut. Überall herrschten die von ihm aufgestellten strengen Regeln. Nach dem Tod von Dr. Turban wurde das «Sanatorium Dr. Turban» zum «Parksanatorium» umbenannt und 1973 abgerissen. An gleicher Stelle wurde im selben Jahr das Sunstar Parkhotel**** errichtet und 1976 erweitert.
Alter Friedhof - Krematorium
Mit der Entwicklung zum rasch wachsenden Kurort und den damit verbundenen überdurchschnittlich vielen Todesfällen wurde der Friedhof bei der Kirche St. Johann bald zu klein. 1876 hat man den Friedhof hierher verlegt, und 1885 wurde die neue Friedhofkapelle eingeweiht. Durch den Bau eines Krematoriums im Jahr 1913 hoffte man, eine Vergrösserung oder Verlegung des Friedhofs umgehen zu können. Gleichwohl gab es immer mehr Erdbestattungen, und die Anlage brauchte erneut mehr Platz. So wurde 1921 der Waldfriedhof letzte Ruhestätte. Im Innern des Krematoriums befindet sich ein von Augusto Giacometti (1877-1947) gemaltes Oelbild (1917).
Weil der Friedhof bei der Kirche St. Johann zu klein geworden war, musste er auf die Alberti-Wiese oberhalb des Spitals verlegt werden. Als auch dieser Platz nicht mehr ausreichte, wurde der Architekt Rudolf Gaberel beauftragt, im Lärchenwald auf dem Wildboden eine Friedhofanlage zu planen. 1921 hat man hier als erstes ein Kind beerdigt.
In unmittelbarer Nähe, rechts neben der Strasse, befindet sich seit 1931 auch der jüdische Friedhof mit seinen gegen Jerusalem ausgerichteten 176 Gräbern und einem Grab mit der Asche und Überresten von Verbrannten aus dem Konzentrationslager Buchenwald.
Ein weiterer Friedhof befindet sich in Davos Dorf, ein anderer - der deutsche Soldatenfriedhof aus dem 1. Weltkrieg - auf dem Areal der Klinik Wolfgang.
Siehe auch
Destination Davos Klosters
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