Kolumbansweg Schweiz - 16a. Etappe Balzers - Chur

Geschlossen
31 km
8:10 h
394 Hm
286 Hm
Kirche auf St. Luzisteig
Dorfplatz Maienfeld

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Balzers mit Pfarrkirche und Schloss Gutenberg
Wir verlassen das Fürstentum, überqueren die St. Luzisteig und wandern durch die bekannte Weinbauregion Bündner Herrschaft mit Ausblick auf Bad Ragaz und Pfäfers.
Technik 0/6
Kondition 0/6
Höchster Punkt  687 m
Tiefster Punkt  475 m
Beste Jahreszeit
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Start
Balzers Mälsnerdorf
Ziel
Chur Martinskirche
Koordinaten
47.059546, 9.498875

Details

Beschreibung

St. Luzisteig. Die Nord-Süd-Achse, die bis zum 19. Jh über diesen Pass führte, spielte in den verschiedenen Kriegen in der europäischen Geschichte eine bedeutende Rolle, denn dieser Übergang führte zu den Bündner Pässen. Der Pass bildete auch ein Stück der Römerstrasse Bregenz-Chur.

Maienfeld. Ab dem 14. Jh wanderten Walser ins Gebiet ein und gründeten mehrere Siedlungen. Die Altstadt mit Resten der Stadtmauer, das Schloss Brandis sowie das Schloss Salenegg (ältestes Weingut Europas) gehört zu den schützenswerten Ortsbildern der Schweiz. Der Weinbau spielt seit alters her eine wichtige Rolle.

Im Roman Heidi von Johanna Spyri gilt die Gemeinde als Heimatort dieser Romanfigur. Der Besuch im Museum oberhalb vom Dorf ist ein Erlebnis. 

Im St. Johannes Stift in Zizers verbrachte Zita, die letzte Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn, von 1962 bis zu ihrem Tod 1989, die letzten Jahre ihres siebzigjährigen Exils.

Chur ist die erste Stadt am Rhein und älteste Stadt der Schweiz.

Geheimtipp

Alternativ empfehlenswert Etappe 16b von Sargans nach Chur. Ein Abstecher von Maienfeld nach Bad Ragaz, dem weltbekannten Thermal-Kurort, lohnt sich.

Wegbeschreibung

Kurz nach dem südlichen Dorfausgang von Balzers überschreiten wir die Grenze zwischen Liechtenstein und der Schweiz. Leicht aufsteigend erreichen wir die St. Luzisteig, ein Pass auf 713 m Höhe, der Balzers im Fürstentum Liechtenstein mit dem Weinbaustädtchen Maienfeld im Kanton Graubünden verbindet.

Auf der nördlichen Seite der Passhöhe liegt die historische Festung St. Luzisteig mit einem Tor von 1702. Etwas weiter befindet sich die Steigkirche, die erstmals 831 erwähnt wird. Der heutige gotische Bau mit spätgotischem Chor war bis zu Beginn des 15. Jh die Mutterkirche von Maienfeld und Fläsch, ausgestattet mit Wandmalereien aus dem 14. und 15. Jh.

Wir wandern nun durch das bekannte Rebgebiet der Bündner Herrschaft und geniessen wunderschöne Ausblicke auf das linksrheinische, hoch über dem Tal gelegene Pfäfers mit der imposanten und weithin sichtbaren barocken Klosterkirche (erbaut Ende 17. Jh).

PS1: Von Pfäfers führt ein Weg Richtung Vättis mit dem Drachenloch (Funde von Werkzeugen und Bärenknochen vor 50’000 Jahren) und nach St. Martin (Walsersiedlung). Ab Vättis führt ein weiterer Weg über den Kunkelspass nach Tamins zum Rheinzusammenfluss von Vorder- und Hinterrhein. Dieser Übergang bestand schon zur Römerzeit als Saumweg.

PS2: Von Bad Ragaz führt ein angenehmer Weg in die Taminaschlucht zur Thermalquelle, wo 1630 ein erstes Badehaus erstellt wurde. Die Thermalquelle bedient heute den weltbekannten Kurort Bad Ragaz, auch bekannt durch seine alle drei Jahre stattfindende Triennale Bad RagArtz Skulpturenausstellung im Freien.

Jenins. Das Dorf liegt am Fusse des Berges Vilan und gehört zur Bündner Herrschaft, dieser vom warmen Föhnwind begünstigten Weinregion. Die evang. reformierte Kirche unter dem Patrozinium des Mauritius wird 1209 indirekt in einer Urkunde erwähnt.

Malans. Ebenfalls ein Weindorf der Bündner Herrschaft. Von Malans führt eine Seilbahn hinauf auf eine Alp (1800 müM), von wo Wanderungen zum Falknis und Vilan unternommen werden können. Von der Terrasse des Berg-Restaurants geniesst man eine wundervolle Aussicht auf das Rheintal und die umliegenden Berge.

Die Kirche St. Cassian in Malans stammt ursprünglich aus dem 6. Jh, wurde im 12. Jh erstmals erwähnt und kam in den Besitz des Bischofs von Chur.

Zwischen Malans und Zizers überqueren wir den Fluss Landquart, der beim gleichnamigen Dorf in den Rhein mündet. Anschliessend passieren wir das Schloss Marschlins, ursprünglich ein Wasserschloss. Die aussergewöhnliche Anlage ist eine bischöfliche Gründung und stammt vermutlich aus der Mitte des 13. Jh. Ein Vorgängerbau ist nicht auszuschliessen.

Zizers. Das an der Hauptverkehrsroute vom Bodenseeraum nach Chur und weiter zu den Bündner Alpenpässen, gelegene Dorf wird urkundlich 824 erwähnt. Allerdings lassen Funde aus der Bronze- und Römerzeit einen deutlich älteren Siedlungsursprung vermuten.

Chur. Die Römer eroberten 15 v. Chr. die Region und nannten die Provinz Raetia. Wohl bereits im 4. Jh n. Chr. wurde Chur als erstes Bistum nördlich der Alpen gegründet. 451 wird mit Asinio ein Bischof urkundlich erwähnt.Im 6. Jh gelangte Chur unter fränkische Herrschaft. Bei einem frühmittelalterlichen Friedhof stand die im 5. Jh. errichtete Grabkirche St. Stephan. Vermutlich im 8. Jh. folgte unmittelbar daneben ein erster Bau von St. Luzi. 

Anfahrt

Öffentliche Verkehrsmittel

Balzers erreicht man mit der Bahn und dem Liechtensteinbus

Chur ist problemlos mit der Bahn zu erreichen.

Anreise

Mit dem Zug nach Sargans und von dort mit dem Liechtensteinbus 11 bis zur Haltestelle Mälsnerdorf in Balzers

Nach Chur gelangt man direkt mit dem Zug und vom Bahnhof zu Fuss in ein paar Minuten durch die Altstadt zur Kirche St. Martin

Verantwortlich für diesen Inhalt: Verein IG Kolumbansweg Schweiz.

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