Rennrad: Julierpass, Albulapass, Berninapass
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Beschreibung
Geheimtipp
Das Engadin ist nicht nur für Radler und Wanderer eine erste Adresse. Beides kann man hier mit eindrucksvollen Kulturerlebnissen verbinden. Namen wie die des Malers Segantini, des Philosophen Nietzsche oder der Autorin Schwarzenbach stehen dafür. Und auf dem Julierpass steht noch dieses rote Theater, entstanden nach einer Idee des Künstlers, Theaterregisseurs und Intendaten und Giovanni Netzer, der aus Savognin nördlich der Julierpasshöhe stammt. Zu empfehlen sind Wanderungen rund um die drei Pässe, die zahlreiche landschaftliche Schönheiten bereithalten.
Literaturtipps zum Engadin und seiner Kultur? Empfohlen sei das Buch von Ruth Michel Richter und Konrad Richter, "Wandern wie gemalt, Graubünden". Erstmals erschienen 2014. Die Autoren sind bei ihren Wanderungen auf den Spuren bekannter Künstler von Segantini über Dix bis Hodler unterwegs, für die Graubünden und das Engadin eine besondere künstlerische Station war. Zur Vorbereitung von Radtouren ist das Buch eine anregende und gleichermaßen informative Lektüre.
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Ausrüstung
Wegbeschreibung
Die Schweiz, alles in bewährter Weise gut ausgeschildert. Das macht eine Wegbeschreibung einfach. Zumal die Tour über bekannte Schweizer Pässe führt. Wir entscheiden uns für einen Start in Maloja. Das macht die Tour erhelblich länger, der Startpunkt ist zugegebenermaßen der ""Schwäche" des Autors für eigenwillige und gleichermaßen herausragende Künstler wie Giovanni Segantini (1858 bis 1899) geschuldet. Aber Maloja - versprochen, dieser vergleichsweise fast einsame Ort lohnt sich. Segantini verbrachte in Maloja seine letzten Lebensjahre. Dort starten wir. Nach rund 18 Kilometern ist über Silvaplana bereits der Julierpass (2284 Meter) erreicht. Eine lange, über 30 Kilometer lange Abfahrt nach Tiefencastel, das unter 900 Meter Meereshöhe liegt (der tiefste Punkt der Tour) haben wir vor uns.
Dann geht es hinauf in die einsame Landschaft des Albulapasses (2312 Meter). Es sind auf cira 30 Kilometern fast 1500 Höhenmeter zu überwinden. Im Mittelteil erreicht die Steigung kurz 15 Prozent. Der Autor dieser Zeilen ist mehrfach das Stilfserjoch (2757 Meter) von der Südtiroler Seite gefahren. Der Albula hat etwas weniger Höhendifferenz, aber er ist auch weniger kurvenreich, insgesamt giftiger. Als "zweiter Pass" einer Tour: Man darf empfehlen, diesen beachtlichen Anstieg mit Respekt anzugehen.
Nach rund 85 Kilometern ist die Passhöhe in einer einsamen, zerklüfteten Landschaft erreicht. Ein großer Höhepunkt während der Fahrt war die spektakuläre Streckenführung der Rhätischen Bahn in ihren seit Beginn des 20. Jahrhunderts erbauten Viadukten durch ein geradezu wildes Gebirgstal. Wem nach dem Albula allmähnlich die Puste ausgehen sollte, kann am Albula-Talort La Punt auf 1687 Metern Höhe auf der südlichen Engadiner Seite relativ schnurstraks nach Südwesten und über Samedan und St. Moritz (im Bereich dieser Orte häuft sich leider der Vehrkehr und die nur teilweise asphaltierten Radwege neben der Straße sind für Rennradler eher "suboptimal") direkt zum Ausgangspunkt Maloja zurückradeln. Das würde die Tour um rund 40 Kilometer und gut 700 Höhenmeter verkürzen. Der Autor dieser Zeilen hat zugegebenermaßen auch kurz daran gedacht. Dann hat er sich aber doch noch einmal aufgerafft. Also rein Richtung Pontresina und Berninapass (mit 2330 Metern das "Dach" der Tour). Ein einheimischer Radler empfiehlt dem Schreiber dieser Zeilen einen Radweg von Samedan südwestlich der Hauptstraße Richtung Pontresina. Naja. Am Ende ist man froh, sich auf der nicht asphaltierten Piste keinen Plattfuß eingefahren zu haben. Dann über Pontresina hinauf auf den insgesamt erstaunlich ruhigen Berninapass (2330 Meter). Rechts die Berge der Berinagruppe (bis 4049 Meter hoch, die höchsten Berge der Ostalpen). Ganz einfach: Es ist ohne wenn und aber klasse! Genießen Sie diesen Anblick (auch wenn sich der legendäre Morteratsch-Gletscher inzwischen in einem bedenklichen Schrumpfzustand befindet). Vom Berninapass sind es dann noch einmal rund 40 Kilometer "nach Hause", nach Maloja. Bis Silvaplana leider recht verkehrsreich und die Radwegführung hat hier, im "Veloland" Schweiz, sagen wir, noch Luft nach oben. Aber was soll's... Nach diesen Pässen und diesen großartigen Eindrücken rollt man das Finale entspannt "einfach durch" und der Blick auf den Silvaplaner und den Silser See hält noch so manche Schönheit bereit.
Anfahrt
Öffentliche Verkehrsmittel
Anreise
Parken
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